Geotextilien, Folien und Planen


Zu beachten ist, dass Geotextilien als wasserdurchlässige Materialien für Abwehrmaßnahmen an der luftseitigen Böschung angewendet werden, während Folien und Planen (Lecksegel) als wasserundurchlässige Materialien ausschließlich zur Abdichtung bei georteten offenen Erosionsröhren im Deich auf der wasserseitigen Böschung Verwendung finden.

Geotextilien sind für eine schnelle Sicherung der luftseitigen Deichböschung und des Deichfußes gut geeignet. Durch Überdeckung der gefährdeten Bereiche mit Geotextilien und darauf verlegte Sandsäcke oder losen aufgeschütteten Füllsand wird der aufgequollene Boden belastet und der gefährdete Bereich ist damit gesichert. Geotextilien wirken als Filter, womit der Materialaustrag aus den Deichkörpern verhindert wird.

Zum Schutz der nach Bauarbeiten nicht vollständig begrünten wasserseitigen Deichböschungen und zur Verhinderung von Bodenabtrag bzw. Auswaschungen ist wie folgt zu verfahren, wobei die Arbeiten vor dem Eintreffen des Hochwassers abzuschließen sind:

  • Verlegen von Geotextilien entgegen der Fließrichtung ca. 1,50 m vom Deichvorland zum Deichfuß und zur Deichböschung bis auf die vorhergesagte Wasserstandshöhe (Überlappung des Geotextils 0,50 m Rolle, 4,50 m breit u. 100 m lang),

  • Sicherung der Geotextilstrecken durch die lückenlose Überdeckung mit Streckmetalltafeln 3,0 m x 0,15 m entgegen der Fließrichtung bei allseitiger Überlappung von 0,20 m,

  • oder lückenlose Überdeckung mit Maschendraht, worauf Sandsäcke gepackt werden, die mit Rundeisenstäben gesichert werden.

 

Die standardmäßige Rollenfertigung von Geotextil erfolgt in den Abmessungen von

 
  • 4,70 m Breite x 30 m Länge

  • 2,50 m Breite x 30 m Länge

mit einem Durchmesser von ca. 0,60 m auf stabilem Wickelkern.

Zum Schutz der wasserseitigen Böschung vor Wellenschlag und Treibgut dienen Folien und Planen, die mit Sandsäcken und Baustahlgewebematten beschwert werden.


Zu beachten ist:

  • Die Ortung der wasserseitigen Schadstellen ist schwierig.

  • Die Folie oder Plane (Lecksegel) wird auf einem Stahlrohr bis 50 mm befestigt und aufgerollt, dann von der Böschungsoberkante des Deichs abgerollt und mit Sandsäcken gesichert.

  • Die Folie oder Plane darf nicht auf der landseitigen Böschung verlegt werden: es wird dadurch der Sickerwasseraustritt verhindert, der Deichkörper weicht auf und die Schäden vergrößern sich.


Standardgrößen von Planen und Folien:

  • beschichtet: 5 m x 5 m oder 4 m x 6 m
  • unbeschichtet : 4 m x 6 m; 6 m x 10 m; 8 m x 10 m; 12 m x 12 m; 12 m x 24 m


PE-Breitfolien auf Wickelkern:

  • 6 m x 0,15 mm bis 100 m lang

  • 3 m x 0,30 mm bis 100 m lang

  • 2 m x 0,30 mm bis 100 m lang


Eisen- und Drahtwaren, Baustahlmatten


Sie werden an der wasserseitigen Böschung zur Abdeckung von Auskolkungen, Unterspülungen, Schälungen, Eisschäden, Wild- und Wildschweinschäden eingesetzt. Dafür werden nachfolgende Deichverteidigungsmaterialien benötigt:

  • Bindedraht, Rödeldraht, Spanndraht

  • Streckmetalltafeln

  • Baustahlmatten

  • Rundeisen ø 10 mm

  • Maschendraht

  • Zugseile



Die Informationen werden mit freundlicher Unterstützung des Regierungspräsidium Darmstadt (www.rp-darmstadt.hessen.de) bereitgestellt.

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