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Deichverteidigungsmaterial


Für eine ausreichende Vorhaltung von Deichverteidigungsmaterial, Werkzeugen und Rettungsmitteln ist zu sorgen, so dass die Schadensbeseitigung sofort durchgeführt werden kann (siehe Hinweise zur Deichwehr).

Das am häufigsten angewandte Deichverteidigungsmittel ist nach wie vor der Sandsack. Ergänzend werden dazu oft Geotextilien, Folien und Planen verwendet. Das Befüllen, der Transport sowie das Verlegen der Sandsäcke und die Verwendung der anderen Deichverteidigungsmittel wird nachfolgend beschrieben.

Sandsäcke

Zur Deichverteidigung werden Sandsäcke aus Jute und Kunststoff verwendet. Der Vorteil des Kunststoffsacks ist seine Langlebigkeit. Der Jutesack hingegen hat eine gute Handhabung, einen rutschfesteren Verbund durch die raue Oberfläche (besonders im feuchten Zustand) sowie geringe Anschaffungskosten. Die Abmessungen des unverfüllten Sandsacks sind 30-35 x 55-70 cm. Das Packmaß des gefüllten Sandsacks beträgt ca. 30 x 60 x 8 cm. Die Säcke werden entweder zugebunden bzw. "zugerödelt" oder zugenäht.
 

Befüllen der Sandsäcke

Die Erfahrungswerte haben gezeigt, das die Sandsäcke nur etwa zu 2/3 mit Sand gefüllt werden dürfen um einen leicht handhabbaren und universell verwendbaren Hochwasserbaustein zu erhalten.

Durch diese Art von Befüllung werden diverse Vorteile erreicht:

  • gute Anschmiegung an etwaige Unebenheiten

  • dichterer Verbund beim Verlegen der Sandsäcke

  • Verhinderung des Wegrollens beim Werfen auf die Böschung


Für das Füllen der Sandsäcke ist Sand zu verwenden, wobei für reine Beschwerung/Belastung auch Sand-Kies-Gemische geeignet sind.
Das Füllen der Sandsäcke erfolgt

  • von Hand

  • mittels Trichter

  • mittels Abfüllgeräten


Das Füllen der Sandsäcke kann direkt an der Sandentnahmestelle oder an einer zentralen Füllstelle erfolgen, wobei dann die gefüllten Sandsäcke zur Einbaustelle transportiert werden müssen. Häufig wird jedoch der Sand direkt im Bereich der Gefahrenstelle abgekippt, die Sandsäcke werden dann dort gefüllt und unmittelbar danach verbaut.

Der Einsatz von Sandsackfüllgeräten kann das Füllen der Sandsäcke merklich erleichtern und beschleunigen. 2 bis 3 Personen erbringen eine Leistung von 600 Sandsäcken/Stunde. Eine weitere Leistungssteigerung ist durch Kopplung mehrerer Geräte und der Befüllung der Geräte mittels Schaufellader möglich.

In der Praxis hat sich das Befüllen der Sandsäcke an einem zentralen Füllplatz bewährt. Die Sandsäcke werden nach dem Befüllen zugebunden oder zugerödelt und auf Paletten gelagert. Auf eine Palette gehen in der Regel ca. 50 Sandsäcke. Bei Bedarf können die Einsatzkräfte die Paletten sehr schnell auf die Transporter mittels Gabelstapler verladen und an die Einbaustellen fahren.


Kennwerte:

10 Arbeitskräfte befüllen von Hand:

  • 500 Sandsäcke/Std. ohne Binden oder Rödeln der Öffnung

  • 200 Sandsäcke/Std. mit Binden oder Rödeln der Öffnung


Eine deutliche Steigerung der Befüllleistung ist z. B. durch den Einsatz von Radladern und Befüllanlagen möglich.

Zum Befüllen und zum Verschließen der Sandsäcke stehen in der Deichmeisterei Biebesheim einige Sandsackfüllmaschinen und -nähmaschinen zur Verfügung.


Die Informationen werden mit freundlicher Unterstützung des Regierungspräsidium Darmstadt (www.rp-darmstadt.hessen.de) bereitgestellt.