Hochwasservorsorge - Hinweise für die Wasserwehren
Hochwasser sind für viele faszinierende Naturereignisse. Sie beeindrucken durch ihre Dynamik, erschrecken uns aber auch jedes Mal wieder durch das Ausmaß ihrer Folgen. Große materielle Schäden bis hin zum Verlust von Menschenleben können Folge von Hochwassern sein. Sich vor Hochwasser zu schützen ist daher eine der ältesten Kulturleistung des Menschen und war bei frühen Hochkulturen staatsbildend. Auch in unserer modernen hochtechnisierten Gesellschaft stellt der Hochwasserschutz weiterhin große Herausforderungen an Bürger, Gebietskörperschaften, Gewerbe und Politik. Diese Herausforderung ist eine dauerhafte, da wir wissen, dass es trotz aller ausgeklügelten Hochwasservorsorgeprogramme Hochwasserereignisse immer wieder geben wird.
Ein wesentlicher Baustein in dem umfassenden Hochwasserschutzkonzept des Landes sind die Hochwasserschutzanlagen. Deiche, Mauern, mobile Elemente und Nebenanlagen schützen Ortschaften und ganze Regionen wie z.B. die Oberrheinniederung. Deshalb müssen diese Anlagen schon in der hochwasserfreien Zeit kontinuierlich und verantwortungsbewusst kontrolliert und unterhalten werden, damit sie ihre Funktion dauerhaft erhalten. Im besonderen Maße ist die verantwortungsvolle und fachkundige Kontrolle und Überwachung der Hochwasserschutzanlagen, wie bei allen technischen Einrichtungen, beim Hochwasserereignis von ausschlaggebender Bedeutung für die Sicherheit: Nur wenn qualifizierte Kräfte kontinuierlich Deiche, Mauern und Nebenanlagen überwachen, dadurch gefährliche Situationen frühzeitig erkennen und sie richtig bewerten, können rechtzeitig die angemessenen Maßnahmen ergriffen werden, um ein Versagen der Hochwasserschutzanlagen und damit Schäden im Hinterland zu vermeiden oder zumindest zu begrenzen.
Nach dem Landeswassergesetz übernehmen in Rheinland-Pfalz die Wasserwehren, die von den kreisfreien Städten, verbandsfreien Gemeinden und Verbandsgemeinden aufgestellt und ausgerüstet werden, diese Aufgaben. Die Stäbe und Einsatzleitungen der überwiegend ehrenamtlich tätigen Wasserwehren haben ihre Leistungsfähigkeit zur Bewältigung einer Großschadenslage bei der Hochwasserkatastrophenschutzübung FLORIAN 2003/2004 im November 2004 unter Beweis gestellt.
Für die praktische Schulung, Einsatzvorbereitung und Durchführung der Verteidigung und Sicherung der Hochwasserschutzanlagen gibt diese Broschüre umfassende Erläuterungen und Hinweise.
Die Informationen werden mit freundlicher Unterstützung des Ministerium für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten Rheinland-Pfalz (MUEEF) (mueef.rlp.de) bereitgestellt.